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das Elbsandsteingebirge (Quadersandstein) und die
schlesischen Gebirge (Granit, Sandstein, Schiefer) besondere
Bedeutung.
b) Die Zementindustrie, eine verhältnismäßig noch junge
Industrie, hat sich zu einer bedeutenden Exportindustrie ent-
wickelt, leidet aber gegenwärtig an einer starken Überproduktion.
Der Zement (Mörtelpulver), ein durch Brennen gewonnenes Ge-
misch von Kalk und Ton, findet im Wasser-, Straßen- und Hoch-
bau Verwendung. Für Herstellung von Zementwaren (Gesimse,
Umrahmungen von Tür- und Fensteröffnungen, Pfeiler, Säulen,
Ornamente) haben zahlreiche Großstädte des Deutschen Reiches,
besonders Berlin, München, Dresden und Leipzig, Be-
deutung erlangt.
c) Die Ziegelindustrie, welche die gewöhnlichste Art des
Tons, den Lehm, zu Mauer- und Dachziegeln sowie zu Ton-
röhren verarbeitet, findet sich überall in Deutschland, namentlich
aber in der Nähe großer Städte und im norddeutschen Tief-
lande. Hier zwingt der Mangel an Felssteinen zu umfang-
reicher Verwendung künstlichen Baumaterials.
d) Die Tonwarenindustrie. Das Rohmaterial der Ton-
warenindustrie sind Töpferton und Pfeifenton. Während der
letztere bei der Fabrikation von Fayence und Steinzeug Ver-
wendung findet, bereitet man aus dem Töpferton die ver-
schiedenen gewöhnlichen und feineren Tonwaren. Zu diesen, also
aus Töpferton hergestellten feineren Tonwaren gehören Terra-
kotten, Architekturwaren, Steingut, Majolika und Öfen.
Eine Zentralisierung der Tonwarenindustrie hat nicht
stattgefunden, vielmehr ist sie überall zur Entwicklung ge-
kommen, besonders natürlich dort, wo sich bedeutende Lager
von plastischem Tone befinden. Berühmt sind das Bunzlauer
Geschirr, die Töpferwaren von Großalmerode bei Kassel und
des Kannenbäckerlandes im Westerwalde. In der Fabrikation
von Steingut und Fayence sind Schlesien (Waldenburg),
das Königreich Sachsen und die Rheinprovinz (Mett-
lach) hervorragend. Charlottenburg und Nymphenburg
liefern Terrakotten in künstlerischer Vollendung. In den
Fabrikaten der deutschen Tonwarenindustrie, die sich gleich
der französischen und englischen Industrie zu künstlerischer
Vollkommenheit entwickelt hat, findet ein bedeutender Ausfuhr-
handel statt.
e) Die Porzellanindustrie befaßt sich mit der Fabrikation
des Porzellans, das als »beliebter Gebrauchsgegenstand und
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Dresden Leipzig Deutschland Majolika Kassel Westerwalde Waldenburg Sachsen Rheinprovinz Charlottenburg Nymphenburg
7
Und dann, als ich nach wechselvollen Jahren
am offnen Grabe meiner Kinder stand,
da hab' ich, tief erbebend, erst erfahren,
was jene Nacht mein Mütterlein empfand.
Und Lieb' und Reue, Dank und heißes Sehnen,
ich kost' sie täglich, koste sie nicht aus.
Wohl bin ich glücklich — aber oft in Tränen
denk' ich der letzten Nacht im Vaterhaus. B. Bettmann.
6. Kal des Katers
Du wanderst in die Welt hinaus
auf dir noch fremden Wegen,
doch folgt dir aus dem stillen Haus
der treusten Liebe Segen.
an seinen Zahn.
Nimm auf die Schultern Last und Müh
mit frohem Gottvertrauen
und lerne, wirkend spät und früh,
den eignen Herd dir bauen!
Ein Ende nahm das leichte Spiel,
es naht der Ernst des Lebens;
behalt' im Auge fest dein Ziel,
geh keinen Schritt vergebens!
Gerader Weg, gerades Wort,
so will's dem Mann gebühren:
wer sich die Ehre wählt zum Hort,
den kann kein Schalk verführen.
Und nun ein letzte
und eine letzte Bii
Hall dich getreu i
zu deines Volkes
Halt hoch das Haupt, was dir auch droht,
und werde nie zum Knechte;
brich mit dem Armen gern dein Brot
und wahre seine Rechte!
Treib nicht mit heil'gen Dingen Spott
und ehre fremden Glauben
und laß dir deinen Herrn und Gott
von keinem Zweifler rauben I
Druck der Hand
fernen".Land
ltte! Julius Sturm.
7. Antritt der Lehre.
Wie gern hätte Anton eine lateinische Schule besucht!
Prediger wollte er werden, das war sein sehnlichster Wunsch.
Aber der mittellose Vater gab ihn zu einem Hutmacher nach
Braunschweig in die Lehre. Hier mußte er Holz spalten, Wasser
tragen und die Werkstatt auskehren. So unangenehm ihm nun
auch im Anfange diese Beschäftigungen waren, so fand er doch
schließlich eine Art von Vergnügen daran. Seine Phantasie
kam ihm dabei sehr zustatten. Oft war ihm die geräumige
Werkstatt mit ihren schwarzen Wänden und dem schauerlichen
Dunkel, das des Abends und Morgens nur durch den Schimmer
einiger Lampen erhellt wurde, ein Tempel, worin er diente. Des
Morgens zündete er unter den großen Kesseln das heilige, be-
lebende Feuer an, wodurch nun den Tag über alles in Arbeit
und Tätigkeit erhalten und so viele Hände beschäftigt wurden.
Er betrachtete dann dieses Geschäft wie eine Art von Amt, dem
er in seinen Augen eine gewisse Würde erteilte. Gleich hinter
der Werkstatt floß die Oker, auf der ein Vorsprung von
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Personennamen: B._Bettmann Ernst Julius_Sturm Anton
43
Lebtage nicht mehr tun; solch einer Nacht wollten sie gedenken.
Da ließ er sie los des Morgens um vier Uhr. Den Tag über
hatten sie welke Köpfe und sahen aus wie Rahmsuppen, und am
Abend krochen sie in ihr Bett und nahmen keine Karten mit. Es
hat auch durchgelangt bei ihnen, und sie haben als Männer später
es dem Pfarrer gestanden, daß die Kur gründlich gewesen sei.
E. Frommei.
26. Die Heimkehr von der Wanderschaft.
Meister Zeiland war der beste Grobschmied im ganzen Lande
und der emsigste. Ehe der Tag anbrach, öffnete er seine Werk-
stätte mit einem Morgenliede, und dann loderte das Feuer in
seiner Esse, und die Blasebälge arbeiteten, und auf drei Ambossen
seufzte ohne Unterlaß das sprühende Eisen unter den schweren
Hämmern. Den ganzen Tag war er unermüdet bei der Aufsicht
und Arbeit; aber wenn um sechs Uhr das Feuer ausgelöscht
und die Werkstätte geschlossen war, dann lebte er sich selbst
und dem Andenken seiner frohen Tage, und dann war wohl
niemand zufriedener und ehrwürdiger als Meister Zeiland, der
Grobschmied,
Bei heitern Abenden zur Sommer- und Herbstzeit saß er
dann oft an seiner Tür auf dem Hofe unter den hohen Nuß-
bäumen, die sein Großvater, auch ein Grobschmied wie er, ge-
pflanzt hatte, als er nach einem großen Brande das Haus wieder
aufbaute. Dann setzten sich meistenteils einige der ältesten
Nachbarn um ihn her auf die hölzernen Bänke, und auch die
Jüngern Männer versammelten sich um ihn und hörten ihn gern,
wenn er von alten Zeiten sprach und den Drangsalen des
Krieges und von fremden Städten, in denen er gewesen war,
und von seiner Jugend und seinen glücklichen Tagen. Nament-
lich erwähnte er oft des Tages seiner Rückkehr von der
Wanderschaft.
»Mein Vater,“ erzählte er einmal, „war ein tätiger und
ernster Mann, der mir nicht erlaubte, viel umherzugaffen, sondern
mich von klein auf scharf zur Arbeit anhielt. Was ein fester
Baum werden soll, pflegte er zu sagen, das muß im Winde
wachsen, und ein Handwerksmann darf nicht erzogen werden
wie ein Edelmann. Ich ehrte ihn sehr und war folgsam gegen
seine Befehle, weil es Gottes Gebot ist, doch nicht immer mit
frohem und vollem Herzen, aber meine Mutter liebte ich über
alles und tat alles mit Freuden, was sie mich hieß. Beide
waren schon hoch in Jahren, als ich so weit herangewachsen
war, daß ich mich auf die Wanderschaft begeben mußte; denn
ich war von zehn Kindern das jüngste und nebst einer Schwester
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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44
allein noch übrig. Ich verließ sie mit der Besorgnis, vielleicht
keines von beiden wiederzufinden.
Mit schwerem Herzen ging ich aus der Stadt und sah
mich oft um; da ich aber bald in die Arbeit kam, wurde ich
wieder guten Mutes. Acht Jahre bin ich in der Fremde
gewesen und habe viel Neues gelernt, was mir in der Folge
großen Vorteil gebracht hat. Ich hatte öfters Gelegenheit, mich
unter guten Aussichten als Meister zu setzen; aber so gut es
mir auch gehen mochte, so waren meine Gedanken doch immer
nach meiner Heimat gerichtet. Es kam mir immer vor, als ob
die väterliche Werkstätte die beste auf Erden sei, und diese
Nußbäume unseres Hofes die schattigsten und schönsten.
Eines Abends, es war am zweiten Ostertage, als ich müßig
fun Rhein unter den Bäumen saß und die Sonne mir gegen-
über unterging und der Fluß zu meinen Füßen rauschte und
das junge Laub der Bäume über mir, da ergriff mich eine un-
beschreibliche Sehnsucht nach den Meinigen. Ich hatte seit ge-
raumer Zeit keine Nachricht von ihnen, und es war mir, als
ob ich ihre Stimme hörte, daß sie mich zu sich riefen. Ich war
eben ohne Herrn und wollte noch weiter wandern; aber in diesem
Augenblicke beschloß ich, nach Hause zurückzukehren. Ich
schnürte also noch an demselben Tage mein Bündel, nahm Ab-
schied von meinem letzten Meister und trat schon am folgenden
Morgen frisch und wohlgemut meine Reise in die Heimat a:.,
die mehr als hundert Meilen entfernt war.
Als ich mich den Grenzen meines Vaterlandes näherte,
sah ich schon von ferne die blauen Berge und erkannte die
Gegend, wo die Stadt liegen mußte; ich begrüßte jede bekannte
Stelle, deren immer mehr wurden, je näher ich der Stadt kam.
Es war kurz nach Mittag, als ich ihre rauchenden Schornsteine
,ah. Bald erkannte ich das Dach des väterlichen Hauses; aber
die Essen darauf rauchten nicht. Da pochte mir mein Herz.
Ich kehrte in das Hölzchen ein, das am Wege liegt, und setzte
mich nieder, um meiner Unruhe Meister zu werden. Ach, dachte
ich, du wirst Vater und Mutter nicht wiedersehen! Das Feuer
ruht in der Werkstätte, und so wird er wohl auch ruhen, der
alte Vater, von aller Mühe des Lebens.
Ich stand traurig auf und ging mit unruhigem Herzen
durch das Tor und die lange Gasse, ohne um und neben mich
zu sehen, und wie ich um die Ecke mich wandte und vor unserm
Hause stand, sah ich die Tür der Werkstätte offen, aber kein
Amboß klang, und kein Feuer brauste. Zweifelnd und ungewiß
trat ich hinein. Die ganze Werkstätte war aufgeräumt wie vor
einem Festtage; alles Werkzeug hing an seinem Platze; keine
Asche glühte in der Esse; nirgends war eine angefangene Alben
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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107
3>te Woh- und Kitfsstoffe.
Die Mächte der Natur sich dienstbar zu
machen, das ist die rechte Aufgabe der
Männer der Wissenschaft und des Gewerbes.
Gosche.
54. Im Reiche Plutos.
Es ist mittags gegen zwei, zur Stunde der Seilfahrt, d. h. jener
Zeit, wo die in der Grube fett früh um sechs Uhr beschäftigten Arbeiter
heraus- und gleichzeitig die Ablösungsmannschaften hinunterbefördert werden.
Da ist droben auf der Hängebank ein dichtes Gewimmel; 1000 Mann
kommen, und 1000 gehen.
Eben kommt ein Korb aus der Tiefe herauf. Völlig geräuschlos
taucht er plötzlich aus dem Dunkel des Schachtturms auf, ein riesiger,
eiserner Käfig, mit drei oder vier Geschossen, hinter dessen durchlöcherten
Wänden man beim Schein der Grubenlichter dunkle Gestalten dicht zu-
sammengedrängt stehen oder hocken sieht. Die unteren Geschosse sind sehr
niedrig, haben nur noch die Höhe des Förderwagens und erlauben daher
kein aufrechtes Stehen mehr. Eilig drängen die schwarzen Gestalten mit
den rußigen Gesichtern aus dem engen Behälter wie eine Schar aus
ihrem Bergverlies ausgebrochener Dämonen der Tiefe. An ihre Stelle
drängen sich neue, die hinunter wollen, mit ihnen auch wir, mein Führer,
der alte Obersteiger, und ich. Der Boden beginnt plötzlich unter uns zu
weichen — schnell, immer schneller sinken wir in die schwarze Tiefe —
anscheinend endlos, bodenlos. In den Ohren spürt man von dem schnellen
Fallen einen dumpfen Druck wie unter Wasser. Das Tageslicht ist längst
entschwunden, finstere Nacht umfängt uns, nur dürftig erhellt im Korbe
von den Grubenlampen. Plötzlich das Aufblitzen eines hellen Lichtscheins!
Wir sausen an einer Öffnung vorüber — aber ehe wir uns noch klar
darüber geworden, sinken wir weiter abwärts in stockdunkler Nacht. Wir
haben die obere Sohle im Fluge passiert, die jetzt nur noch als Wetter-
sohle dient. So geht es in die Tiefe, oft bis zu 700 und 800 Meter
abwärts, ein langer Weg, den man in einer Minute zurücklegt. Endlich
ein deutlich wahrnehmbares Verlangsamen des Tempos, nun das Geräusch
der einsetzenden Hemmung, und plötzlich steht der riesige Korb, der so un-
merklich wie ein Luftballon hinabgeglitten ist, mit leisem Zittern still.
Heller Schein elektrischer Glühlampen umfängt uns, schnelle Hände reißen
die Schutzgitter des Korbes rasselnd beiseite — wir sind am „Füllort",
am unteren Ende des Schachts, angelangt.
Durch das weitverzweigte Netz der Querschläge und Strecken, der
Sttaßen und Gäßchen dieser Unterwelt verteilen sich jetzt die Bergleute
zu den zum Abbau bestimmten Betriebspunkten oder „Örtern", den Stellen,
wo die Kohle durch Hauen aus dem Flöze gewonnen wird. Eine Wande-
rung von etwa 20 Minuten kreuz und quer in diesem verwirrenden Labyrinth,
daun ein Raum, nur etwa meterhoch, so daß man also in ihm nur hocken
oder knien kann; denn wir sind im „Flachen", in einem Flöze von nur
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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108
geringer Mächtigkeit. Es herrscht hier eine feuchtwarme Luft wie im
Treibhause. Diese Grubenlust hat etwas ganz Eigentümliches an sich —
ein Gemisch von den Gerüchen faulenden Holzes, Kohlenoxydgases und
der karbolgetränkten Wettertücher, die allenthalben zur Regelung der Luft-
zufuhr in den Strecken hängen. Gar still ist es an solchem Orte. Er
liegt oft weitab von den großen Förderstrecken, wo aus den Schienen be-
ständig die Züge der eisernen Förderwagen vorüberrasseln, von Pferden,
Lokomotivkraft oder durch das elektrisch angetriebene Drahtseil fortbewegt.
In die Stille dringt nur der dumpfe Schall, den der gleichstimmige Schlag
der Hauer gegen den Kohlenstoß hervorruft. Dann und wann löst diesen
gleichförmigen Taktschlag das laute, dumpfe Krachen und Schollern ab, mit
dem die losgehauenen Kohlenstücke zu Boden stürzen. Von Zeit zu Zeit
wechseln die Hauer ihre Tätigkeit. Sie greifen zur eisernen Schaufel und
werfen sich gegenseitig die abgelöste Kohle zu, der letzte zum Schlepper
hin, der sie auf den bereitstehenden Förderwagen lädt.
Wir setzen unsern Weg fort. Unser Gespräch beschäftigt sich mit den
Gefahren des Bergbaus. Ich als Laie komme natürlich bald auf die
Schlagwetterentladungen zu sprechen; erfährt man doch erst später bei ge-
nauerer Bekanntschaft mit dem Bergbau, daß ungleich viel mehr Opfer als
die großen Grubenunglücksfälle die zahlreichen Einzelunfälle durch Stein-
und Kohlenfall oder Absturz im steilen Flöz fordern.
Wir wanderten ziemlich lange und kamen so in eine ganz andere
Abteilung des Grubenfeldes, und nun tauchte plötzlich im Schein unsrer
Lampen vor einer dunkel gähnenden Öffnung in der Gcsteinswand ein
Bretterverschlag auf. Daran hing ein großes schwarzes Kreuz mit der
warnenden Inschrift „Feuer."
Nachdenklich schaute ich auf das Kreuz, während der Obersteiger
seine Lampe abseits in die Holzverschalung einhakte. Erinnerungen stiege»
unwillkürlich in mir auf, an Rom — an die Katakomben, und ich sagte:
„Man könnte wirklich meinen, vor einer unterirdischen Begräbnisstätte zu
stehen."
„Hätte auch leicht zu einer solchen werden können", erwiderte mein
Führer, der mit dem Fahrstock schon dabei war, durch kräftigen Ruck ein
paar Bretter in dem Verschlage zu lockern. „Es war gerade morgens
nach Beginn der Schicht. Da, kaum, daß sie die ersten Schläge getan
haben, plötzlich ein verdächtiges Geräusch im Kohlenstoß — ein Rieseln
und ein leises Zischen — sie halten an, leuchten vorsichtig ab — und richtig,
ganz unten, wo der Stoß ansetzt, da quillt's hervor: ein paar dünne
Wasserstrahlen, die sich schnell zu einer kleinen Lache ansammeln. Und
aus dieser Lache steigt's auf wie lauter kleine Sprudel, Gasblasen, die
an der Luft zerplatzen — Schlagwetter!"
„Es war ein Glück, daß die Leute einen so besonnenen Orts-
ältesten bei sich hatten, der kommandierte sofort: Lampen klein machen, und
raus aus dem Berg! Aber ganz langsam! Und die Leute wichen schritt-
weise zurück, ohne jede Überstürzung; — eine einzige hastige Bewegung,
das Durchschlagen einer Lampe, oder es hätte bloß in der Nebenstrecke
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112
Bassins zu locken, ist folgendes. Hat ein einzelner oder eine Unternehmer-
gesellschaft ein Stück Land an sich gebracht, in dem das Vorkommen von
Naphtha zu vermuten ist, so beginnt man, ein 10—12 Quadratmeter
großes Feld abzugrenzen, auf dem ein sogenannter Bohrturm errichtet
wird. Man zimmert aus starken Eichenstämmen ein etwa 50 Meter hohes
Gerüst mit mehreren Etagebauten und umkleidet es mit ^dünnen Holz-
bohlen. Ein ungefähr 15 Meter tiefer Schacht wird inmitten des von
den Holzwänden umrahmten Raumes abgeteuft, und nun kann das Bohren
beginnen. Es geschieht vermittelst eines schweren Meißels, der senkrecht
im Innern des Bohrturmes an schmiedeeisernen, aneinandergeschraubteu
Stangen hängt und bei jedem wuchtigen Fall ein wenig gedreht wird.
Je nach der Beschaffenheit des Gesteins vermag dieser Meißel in 24 Stunden
2—4 Meter des Erdreichs durchzustoßen. In die ausgebohrte Strecke
werden Röhrenstücke von 3/4 Meter im Durchmesser eingesetzt. So entsteht
allmählich eine lange Röhrensäule, die den Stangenbohrer stets in gerader
Richtung hält und dem ausströmenden Naphtha gleich einer Brunnenröhre
die nötige Fassung gibt.
Ist ein unterirdisches Naphthabassin angeschlagen, so schießt mit
mächtigem Druck eine hohe Fontäne aus der Erde. Oft ist die Kraft
der mit Schlamm und Steinen untermischten flüssigen Masse von solcher
Stärke, daß sie das gesamte Gestänge des Bohrturms und seine Kappe,
auf der die Hebemaschinen stehen, in wenigen Sekunden zertrümmert und
weit in die Luft schleudert. Wenn das Gleichgewicht zwischen dem Druck
der äußeren Atmosphäre und der Spannung der im Erdinnern treibenden
Gase hergestellt ist, so hat der aufsprudelnde Springquell sein Ende er-
reicht. Jetzt geht man an die Arbeit, aus dem Röhrenschacht vermittelst
sinnreich konstruierter Blechzylinder das in der Tiefe stehende Naphtha zu
schöpfen. Durch Holzröhren leitet man das Naphtha in große, ausge-
mauerte Behälter, die rings um den Bohrturm angebracht sind.
Das „Glück" zeigt sich bei dem Kampf um die Naphthagewinnung
als die fast einzig regierende Macht. Dem einen schlägt eine Fontäne tage-,
ja wochenlang — den Gebrüdern Nobel gab einmal ein Springquell in
einem einzigen Tage 70 000 Pud (1 Pud ist 32,76 Pfund) und fünf andere
reiche Fontänen in einem Jahr 80 Millionen Pud —, der andere hingegen
vermag monatelang nur Schlamm und Wasser aus seinem Bohrloch zu-
tage zu fördern. So gibt sich die Naphthabohrung als tolles Glücks-
spiel. Hier werden beträchtliche Kapitalien fruchtlos vergeudet, dort fließen
Millionen in wenig Tagen in die Taschen des vom Glück Begünstigten.
Da das Pud Noh-Naphtha 17x/2 Kopeken kostet und die Betriebsunkosten
sich auf kaum 4 Kopeken das Pud stellen, bietet die Naphthabohrung ein
höchst einträgliches Geschäft (1 Kop. ----- 2,16 Pf.).
Ein besonders krasser Fall, der beweist, daß nur Zufall und
Glück den Ausschlag geben, hatte sich während meiner Anwesenheit
unweit Baku zugetragen. Ein wohlhabender Tatare hatte auf seinem
Grundstück einen Bohrturm errichtet, hatte monatelang arbeiten lassen, doch
ohne Erfolg. Er verkaufte seine Felder, sein Vieh, sein Haus, um immer
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
80
In diesem Augenblicke rief Herr Martin: „Karl!“
„Meister!“
„Hier, trage das Schloß zum Herrn Geheimrat! Eine
Empfehlung, und in einer Stunde werde ich selbst kommen, es
anzuschlagen.“
Das ließ sich Karl nicht zweimal sagen; eilig rieb er sich
mit dem Schurze den Ruß im Gesichte herum und rannte zur
Tür hinaus, um den Fritz noch zu erwischen. Die Wohnstube,
durch die er gehen mußte, war leer; die Meisterin war auf dem
Markte, und eben wollte er die Stube verlassen, da fiel sein
Blick auf etwas, das seinen Lauf hemmte. Das Wandschränk-
chen des Meisters stand offen, das Wandschränkchen, in dem
der Meister seine Geschäftsbücher und die Meisterin ihr Haus-
haltungsgeld aufzubewahren pflegten. Dem Knaben war’s, als
würge ihn einer an der Kehle, und er zitterte am ganzen Leibe.
Dort lag, er sah es ganz genau, ein kleines Häufchen Zehner.
„Nimm eins!“ flüsterte ihm die Versuchung zu, „die Meisterin
merkt’s nicht, und die Äpfel sind so saftig und so schön rot.“
Karl warf einen Blick hinter sich, dann einen durchs Fenster
— der Fritz biß eben seinen zweiten Apfel an — und da war
es geschehen! Mit einem Zehner in der Hand stürzte er auf
die Straße hinaus, und die Jagd auf Fritz, der schleunigst
Fersengeld gab, begann.
Nach einer Viertelstunde kam Karl wieder zurück. Scheu
und vorsichtig öffnete er die Stubentüre, und erschrocken blieb
er auf der Schwelle stehen, da er den Meister erblickte, der in
seinem Lehnstuhle am Fenster saß und mit den Fingern auf
dem Fensterbrette trommelte.
„Karl, komm herein! Was bleibst du unter der Türe
stehen?“
„Ich ... ich ... eine schöne Empfehlung vom Herrn Geheim-
rat und ...“
„Schon gut“, unterbrach der Meister den stotternden Jungen.
„Was hast du denn vorhin mit dem Fritz gehabt?“
„Ich ... er schimpft immer über uns Schlosser, der Fritz,
und da ...“
„Und da hast du ihn durchgeprügelt?“
Karl nickte mit dem Kopfe.
„Richtig,“ fuhr der Meister fort, »denn die Schlosser sind
brave, rechtschaffene Leute, die darf man nicht schimpfen lassen,
und die Schlosser sind ehrliche Leute. Du aber,“ rief der
Meister mit erhobener Stimme und stand auf, „du aber bist
kein ehrlicher Mensch, denn du hast deinen Meister bestohlen.
Haben dir die Äpfel geschmeckt? Ein ehrliches Auge hat auf
deiner unehrlichen Hand geruht. Du bist ein Dieb! Pfui! Mich
dauert nur deine arme Mutter! Marsch in die Werkstätte!
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TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Personennamen: Martin Karl Karl Fritz Karl Karl Fritz Karl Karl Schlosser Fritz Karl Karl
120
Deutsche befinden, mit Vorarbeiten beschäftigt sind. Als ich ans Tageslicht
zurückkehrte, war ich l1/^ km entfernt von dem Punkte, an dem ich in
die Tiefe gefahren war.
Über Pretoria, die Hauptstadt Transvaals, das man von Johannes-
burg in 2 Stunden erreicht, fuhr ich nach Kimberley iu Griqualand. Wir
sahen bei der Durchkreuzung des ehemaligen Oranje-Freistaats nichts als
Wüste, keinen Baum, keinen Strauch, nur ganz vereinzelt eine Farm.
Nach mehrmaligem Wagenwechsel und nach fast zweitägiger Fahrt langte
ich in Kimberley an. Die Diamantenstadt ist zum wenigsten zehnfach an-
ziehender als Johannesburg.
Nachdem ich mich von dem Staub der Landstraße einigermaßen
befreit hatte, verfügte ich mich in die Verwaltung der großen De Beers-
Minen. Der Leiter der Minen übertraf durch seine Zuvorkommenheit
alle Erwartungen.
Ein Beamter wurde beauftragt, mich zu begleiten, um mir vorerst
in den oberen Stockwerken des Gebäudes das Aussuchen der Diamanten
zu erklären. Es war ein unvergeßlicher Anblick. Zehn Herren saßen so
in einer Reihe, daß das Tageslicht auf ihre Hände fiel. Jeder hatte
einen ansehnlichen Haufen Edelsteine vor sich und war damit beschäftigt,
das Arbeitsergebnis der letzten Woche, das einen Wert von ungefähr
65000 Pfund vorstellte, zu sichten und auszulesen. Die Diamanten sahen
aus wie arabischer Gummi. Es ist schwer faßlich, wie diese unansehnlichen
Steine durch das Schleifen zu herrlichen Brillanten werden können. In
einem andern Raum bekam ich geschliffene Steine zu sehen. In geschmack-
vollen Behältern lagen wasserhelle, rosa, hellgelbe bis dunkelbraune, blaue
und grüne Diamanten.
Am nächsten Tage begab ich mich mit meinem Erlaubnisschein an
den Eingang der Diamantfelder. Unabsehbar nach beiden Seiten erstrecken
sich meterhohe Einfriedigungen. Am Eingangsschacht einer Mine wurde
ich in einen Bergmannskittel gesteckt, und mit großer Geschwindigkeit fuhren
wir 400 m abwärts in die Unterwelt. Hier fand ich alle Gänge durch
Bogenlampen erleuchtet und die Schächte untereinander, sowie mit den
Geschäftsräumen an der Erdoberfläche mit elektrischen Glocken verbunden.
Mein Führer und ich schritten die Stollen entlang. Uns entgegen kamen
die Kippwagen in einer langen Reihe, durch Maschinenbetrieb gezogen,
alle gefüllt mit der kostbaren, blaugrauen, vulkanischen Erde, die an der
Luft verwittert und zerfällt. Eine halbe Stunde durchwanderten wir das
unterirdische Heim der Diamanten, beobachteten die schwere Arbeft der
Neger und fuhren dann wieder an die Oberfläche. Wir besuchten nun
noch ein weites, ebenes Gelände, wo die aus den Minen geförderte
Erde durch die Witterungseinflüsse zersetzt wird, um später mit Karren in
die ausgedehnten Wäschereien gefahren zu werden. Umfangreiche Maschinen
spülen die schweren Bestandteile der Erde auf einen Hügel zusammen;
von hier aus wird sie in ein langes Zimmer gebracht, wo man die Steine
ausliest. Ich zählte bei einem mit dieser Arbeit beschäftigten Manne in
rund 2 Minuten 27 Diamanten von der Größe einer halben Erbse bis
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: Pretoria Johannes-
burg Kimberley Oranje-Freistaats Kimberley Johannesburg
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welche Gefahren überwunden werden! Welche Handelsgeschäfte waren
durch Geschäftsreisen, Briefwechsel, Buchführung und Geldverkehr
durchzuführen! wie viel geistige Arbeit war unablässig auf die Ver-
vollkommnung aller Arbeitsvorgänge gerichtet! wie viele Millionen
wenschen waren mit irgend einem Handgriffe, mit irgend welcher
Tätigkeit an der Bollendung dieses einen Regenschirmes beteiligt!
Bedenkt man nun gar, was alles erforderlich war, uni die un-
ermeßliche Wenge der aufgeführten Hilfsmittel zu schaffen, deren
Borbereitung oft in ferne Zeiten zurückgreift, so kann man eine Bor-
stellung von dem gewaltigen Getriebe der Weltwirtschaft erlangen,
durch die sich der wensch die Naturkräfte und Naturerzeugnisse des
ganzen Erdballs dienstbar macht. Wan vergleiche mit dieser Welt-
wirtschaft die Einzelwirtschaft des wilden, der alle feine Bedürfnisse
seiner nächsten Umgebung entnimmt und selbst anfertigt, seine Hütte,
seine Nahrungsmittel, seine Werkzeuge, seine Waffen, seine spärliche
Kleidung, seinen Schmuck und selbst seine Götzen. Nack Launhardt.
Nelrriebsrnittet.
Die Ersetzung des Werkzeuges durch die
Maschine, bei der die bewegende Kraft
nicht mehr von Menschen ausgeht, hat eine
vollständige Umgestaltung der Technik des
Produktionsvorganges hervorgerufen.
E. v. Philippovick-
62. Im Arbeilsraum einer Fabrik.
Das Gebäude, in dem ich tätig zu sein hatte, war bequem, hell,
luftig und geräumig angelegt. Es hatte die Höhe eines zwei- bis drei-
stöckigen Hauses und erinnerte mich immer an das Innere einer Kirche.
Es hatte keine Etagen. Man konnte in der Mitte des Raumes bis
hinauf zum Dache sehen, das zum großen Teil aus Glasplatten bestand,
um mehr Licht hereinzulassen. An den beiden Langseiten liefen je zwei
übereinander gebaute breite Emporen hin, zu denen von unten steile
einfache Holztreppen hinaufführten, die namentlich bei großen Trans-
porten beschwerlich zu überwinden waren. Aus der einen Empore befand sich
der Versuchssaal, wo eben vollendete Maschinen ausprobiert wurden, und
wohin der Zutritt der großen Verunglückungsgefahr wegen nur denen ge-
stattet war, die einen Auftrag dorthin hatten. In einem andern Teile
war der Drehersaal. Die übrigen Emporen standen augenblicklich fast
leer. Denn der eine Zweig unsrer Maschinenproduktion, der hier seinen
Sitz hatte, lag sehr danieder. Auf dem östlichen Ende und der dortigen
Schmalseite des ganzen Baues fehlten die Emporen bis auf eine einzige
kleine ganz; dadurch war ein weiter, geräumiger Platz geschaffen, lichter
und freundlicher — gleich dem Altarplatze einer Kirche. Und wo in unsern
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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